| Der Vergaser
Oft ja sogar sehr oft werde ich gefragt, was kann es sein, dass mein Motor nicht richtig läuft.
Die meisten tippen dann auf Zündung, Zündkerze oder Zündkerzenstecker. Sicher diese Möglichkeiten treffen alle zu wenn es um Motorlauf geht, aber die kleine Gasfabrik lassen viele dann ausser acht. Dabei ist es oft nur eine Kleinigkeit die zum Versagen führt. Man glaubt immer das Kraftstoff absolut sauber und rein aus der Zapfpistole kommt, aber das ist weit gefehlt. Irgendwann ist dann der Filter oder der Vergaser zu. Jetzt bekommt der Motor nicht mehr sein fein abgestimmtes Sauerstoff/Benzingemisch und fängt an zu spinnen. Es kann sogar soweit kommen das der Motor deshalb vor die Hunde geht. Ist nur der Luftfilter verschmutzt, ist es ja noch gar nicht schlecht für den Motor, er fängt halt an zu saufen. Ist es aber ein feiner Kanal im Vergaser wird das Gemisch zu mager und verbrennt wesentlich heißer. Dies bedeutet im Umkehrschluß, dass sich alle Teile im Motor ausdehnen und irgendwann sich der Kolben frisst, was oft noch andere Schäden mit sich zieht.
Aber was kann man dagegen tun? Ganz einfach alle 1-2 Jahre mal den Vesager reinigen. Wenn man in Gefilden mit mehr Staub und Schmutz wohnt sollte man es aber schon alle jahre machen. Zumindest bei der Biene.
Wie geht man vor?
Zuerst wird der Benzinhahn geschlossen und alle Leitungen die an den Vergaser gehen von ihm getrennt. Auch die Bowdenzüge werden ausgehangen und bei Seite gelegt. Danach schraubt man den Vergaser vom Ansaugstutzen und deckt diesen ab, damit keine Hummel in das Rohr gelangen kann und anfängt Nestchen zu bauen. Jetzt reinigt man den Delinquenten erstmal von Aussen. Dies aber so gründlich wie es geht.
Nun beginnt man, alle Einstellschrauben erst komplett eizudrehen ( Denial of Service) . Hierbei werden aber die Umdrehungen bis zum Anschlag gezählt und aufgeschrieben. Jetzt erst werden sie komplett raus gedreht und gereinigt. Hat man den ganzen Vergaser zerlegt, wirft man ihn am besten in ein Ultraschallbad, das man vorher mit einer warmen Reinigungsflüssigkeit gefüllt hat. Ich verwende hierzu normalerweise den WACHS, FETT und SCHMUTZLÖSER von MELLERUD. Dieser ist sehr ergibig und bekommt fast jeden Dreck ab. Sind aber sehr hartnäckige Partien dabei habe ich ein Spezialmittelchen. Dieses schimpft sich in gewissen Kreisen Schibisäure. In Wirklichkeit ist es die Peroxiydessigsäure Das ist eine Mischung aus Wasserstoffperoxyd und Essigsäure. Vom selbst zusammen mischen rate ich aber dringenst ab. Oft wird in der Apotheke rumgezickt aber mit dem Hinweis das man es zum Desinfizieren braucht sollte es klappen. Diese Säure bekommt man in einer Konzentration von 40% und löst sie vor Gebrauch in der doppelten Menge Wasser. Das Wasser sollte eine Temperatur von 40 - 50°C haben. Nach etwa 20 Minuten sieht man sich die Teile an und entscheidet ob es genug ist, oder noch etwas geschallt werden muss.
Nach den Uschallbad geht es zum Abwaschen. Dies sollte bei allen Reinigern gemacht werden und zwar mit klarem Wasser. Jetzt wird der Vergaser penibelst durch geblasen und somit getrocknet.
Nun wird die Gasfabrik wieder komplettiert und das genau andersrum als beim Zerlegen.
Ist man bei den Einstellschrauben angekommen werden diese mit Gefühl ( und ich meine Gefühl ) bis zum Anschlag eingedreht. Nun werden die Einstellschrauben wieder soweit herausgedreht, bis sie ihre Position wie vor dem Zerlegen haben. Deshalb zählt man auch die Umdrehungen. Zum Abschluß montiert man den Vergaser wieder an den Ansaugstutzen und schließt wieder alles an. Jetzt sollte einer Fahrt nichts mehr im Wege stehen. Allerdings sollte man trotzdem nochmal alle Einstellungen überprüfen, da sich ja nun kein Schmutz mehr im Vergaser befindert.
Gutes Gelingen Wünscht Euch Euer Hammady
Hier ein paar Impressionen wie das aussieht das ist zwar ein Motorradvergaser mit 42er Venturi aber die Vorgehensweise ist die Gleiche.
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